Was ist SAP RD?

SAP RD (Recipe Development) ist eine Lösung zur Entwicklung und Verwaltung von Rezepturen. Auf dieser Seite finden Sie Infos zu Funktionen, Einsatzmöglichkeiten und Vorteilen.

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SAP RD im Überblick

SAP RD im Überblick

Mit SAP RD (SAP Recipe Development) gestalten Unternehmen ihre Rezepturentwicklung und -verwaltung einfacher, effizienter und gleichzeitig rechtssicher. 

Relevant ist das Modul vor allem in Branchen wie Lebensmittel, Pharma, Chemie und Kosmetik.

Was ist SAP Recipe Development (SAP RD)?

Was ist SAP Recipe Development (SAP RD)?

SAP Recipe Development (SAP RD) ist eine Lösung von SAP, die Unternehmen bei der Entwicklung und Verwaltung von Rezepturen unterstützt. 

Das Tool ermöglicht die zentrale Erfassung, Pflege und Bereitstellung von Rezepturdaten. Zudem lassen sich mit SAP RD Inhaltsstoffe und Spezifikationen verwalten. Wichtig ist dies nicht nur für interne Prozesse, sondern auch im Hinblick auf rechtliche Vorgaben.

Im Hinblick auf das SAP-Produktportfolio ist SAP RD integraler Bestandteil von SAP PLM (SAP Product Lifecycle Management). 

Letztere Lösung wurde geschaffen, um den gesamten Lebenszyklus von Produkten – von der Idee über das Development bis zur Markteinführung und darüber hinaus – zu verwalten. In einigen Branchen ist die Rezepturentwicklung ein wichtiger Baustein dieses Lebenszyklus. Somit vervollständigt RD in solchen Fällen das Product Lifecycle Management.

Für welche Branchen ist SAP Recipe Development besonders geeignet?

Für welche Branchen ist SAP Recipe Development besonders geeignet?

SAP Recipe Development ist insbesondere für Branchen geeignet, die komplexe Rezepturen und umfangreiche Inhaltsstofflisten verwalten müssen. 

Ein typisches Einsatzgebiet ist beispielsweise die Lebensmittel- und Getränkeindustrie, wo die Entwicklung neuer Produkte unter Berücksichtigung von Nährwertangaben, Allergenen und regulatorischen Anforderungen im Vordergrund steht. Mit SAP RD lassen sich Inhaltsstoffe effizient verwalten, Nährwertberechnungen durchführen und Deklarationen für Verpackungen erstellen.

Ein weiteres wichtiges Einsatzfeld ist die chemische Industrie. Hier unterstützt SAP RD die Entwicklung und Verwaltung komplexer chemischer Formeln unter Berücksichtigung von Sicherheitsvorschriften und Umweltauflagen. Auch die Verwaltung von Gefahrstoffen und der Erstellung von Sicherheitsdatenblättern wird durch die Lösung vereinfacht.

In der pharmazeutischen Industrie kommt SAP RD ebenfalls zum Einsatz. Hier muss die Entwicklung von Arzneimittelformulierungen unter Einhaltung strenger regulatorischer Anforderungen erfolgen. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die Nachverfolgbarkeit von Inhaltsstoffen und die Dokumentation von Änderungen im Einklang mit GMP-Standards. SAP RD erleichtert die Dokumentation und trägt so zur Qualitätssicherung bei.

In der Kosmetikindustrie unterstützt SAP RD die Entwicklung und Verwaltung von Kosmetikformulierungen, wobei sowohl Inhaltsstoffvorschriften als auch Verbraucheranforderungen berücksichtigt werden. So können Hersteller sicherstellen, dass ihre Produkte den gesetzlichen Vorgaben entsprechen und gleichzeitig die Erwartungen der Konsumenten erfüllen.

Weitere Branchen, die von SAP RD profitieren können, sind die Farben- und Lackindustrie, die Konsumgüterindustrie und andere Sektoren mit rezepturbasierten Produktionsprozessen.

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Welche Funktionen hat SAP RD?

Welche Funktionen hat SAP RD?

SAP Recipe Development besitzt eine Reihe von Funktionen rund um die Rezeptentwicklung und das Management von Rezepturdaten. Zu den wichtigsten Features zählen die folgenden:

  • Rezepturerstellung: strukturierte Erstellung und Verwaltung von Rezepturen inklusive Inhaltsstoffen, Mengenangaben und Verarbeitungsschritten
  • Spezifikationsverwaltung: zentrale Verwaltung von Inhaltsstoffen, Qualitätsparametern und regulatorischen Anforderungen zur Sicherstellung der Compliance
  • Labeling und Deklarationsmanagement: automatisierte Erstellung von Produktlabels und Deklarationen unter Berücksichtigung gesetzlicher Vorgaben (zum Beispiel Inhaltsstofflisten, Nährwertangaben und Allergenkennzeichnung)
  • Compliance-Management: Unterstützung bei der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften durch automatisierte Prüfungen und Dokumentationen
  • Versionierung und Änderungsmanagement: nachvollziehbare Verwaltung von Rezepturversionen und Änderungen über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg
  • Qualitätssicherung: Festlegung von Prüfmethoden und Qualitätskriterien zur Gewährleistung der Produktqualität und -sicherheit
  • Formulierungssimulation: Simulation und Analyse der Rezepturwirkung unter verschiedenen Bedingungen zur Optimierung von Qualität und Stabilität
  • Dokumentationserstellung: automatisierte Erstellung von Sicherheitsdatenblättern, Produktkennzeichnungen und anderen relevanten Dokumenten

Was ist die Spezifikationsverwaltung in SAP RD?

Was ist die Spezifikationsverwaltung in SAP RD?

Die Spezifikationsverwaltung in SAP RD ermöglicht es, sämtliche relevanten Informationen zu den Inhaltsstoffen und Rezepturen von Produkten zentral zu verwalten. 

Diese Eigenschaft stellt sicher, dass alle benötigten Daten jederzeit für sämtliche Abteilungen verfügbar sind. Im Detail sind mit „Spezifikationen“ vor allem folgende Aspekte gemeint:

  • Produkt- und Rezepturspezifikationen: Rezepturen in ihrer Gesamtheit, inklusive Bestandteile, Mischungsverhältnisse und Verarbeitungsschritte
  • Inhaltsstofflisten: detaillierte Aufschlüsselung der eingesetzten Rohstoffe
  • Qualitätsanforderungen: Grenzwerte und Prüfmethoden
  • Produktkennzeichnung: Etikettierung und Deklaration
  • Sicherheitsdaten: Gefahrstoffe und Handhabung

Wie funktioniert die Rezeptentwicklung mit SAP RD?

Wie funktioniert die Rezeptentwicklung mit SAP RD?

Die Rezeptentwicklung mit SAP RD folgt einem strukturierten Prozess. 

Im Mittelpunkt steht dabei die Erstellung von Rezepturen, die auf Rohstofflisten, Qualitätsvorgaben und gesetzlichen Anforderungen basieren. Dabei werden folgende Schritte durchlaufen:

1. Planung und Anforderungsanalyse

Zu Beginn des Entwicklungsprozesses werden Grundlagen geschaffen, um sicherzustellen, dass die Rezeptur sowohl den produktspezifischen Anforderungen als auch regulatorischen Vorgaben entspricht:

  • Datenaufnahme: Erfassung der benötigten Rohstoffe, Inhaltsstoffe und deren Eigenschaften aus dem ERP-System oder der Materialstammdatenbank
  • Anforderungsprofil: Festlegung der Qualitätskriterien, regulatorischen Anforderungen und gewünschten Produkteigenschaften
  • Vorstudie: erste Simulationen zur Machbarkeitsprüfung und Auswahl geeigneter Komponenten

2. Rezepturerstellung und Formulierung

In diesem Schritt werden die Inhaltsstoffe strukturiert kombiniert und in einer Rezeptur abgebildet. Ziel ist es, eine Grundformulierung zu erstellen, die alle gewünschten Eigenschaften berücksichtigt. 

Im Einzelnen sind dafür folgende Maßnahmen relevant:

  • Rezepturanlage: Erfassung der Inhaltsstoffe, Mengenverhältnisse und Verarbeitungsschritte
  • Formulierungstools: Nutzung spezieller Berechnungstools zur Ermittlung von Mischungsverhältnissen und physikalischen Eigenschaften
  • Versionierung: automatische Erstellung von Rezepturversionen zur Nachvollziehbarkeit von Änderungen
  • Erste Simulation: Testen der Rezeptur auf grundlegende physikalische und chemische Kompatibilität
  • Validierung: Prüfung auf Einhaltung der festgelegten Qualitäts- und Compliance-Vorgaben

3. Optimierung und Prüfung

Nachdem die Rezeptur erstellt wurde, erfolgt die Optimierung durch Änderungen, Tests und Simulationen. Ziel ist es, die Produktqualität zu verbessern und die Kostenstruktur zu optimieren. 

Wichtig sind dabei folgende Punkte:

  • Analyse von Rezepturvarianten: Erstellung und Vergleich verschiedener Formulierungen zur Auswahl der besten Variante
  • Kostenoptimierung: Bewertung der Produktionskosten basierend auf Rohstoffpreisen und Verarbeitungsprozessen
  • Qualitätssicherung: Überprüfung der Rezeptur anhand definierter Qualitätsparameter
  • Simulationstools: Durchführung von Stabilitäts- und Haltbarkeitsprognosen zur Sicherstellung der Produktstabilität

4. Freigabe und Dokumentation

In diesem Schritt wird die Rezeptur freigegeben und umfassend dokumentiert. So ist sichergestellt, dass die Rezeptur alle gesetzlichen Vorgaben erfüllt und offiziell verwendet werden kann. 

SAP RD leistet in dieser Phase Folgendes:

  • Freigabeprozess: Genehmigung der Rezeptur durch zuständige Abteilungen in einem strukturierten Workflow
  • Dokumentation: automatisierte Erstellung von Rezepturdokumenten, Sicherheitsdatenblättern und Labels
  • Zentrale Ablage: Speicherung der finalen Rezepturversion und aller zugehörigen Dokumente im zentralen SAP-System

Sodann kann die freigegebene Rezeptur in die Produktion (häufig SAP PP) überführt werden. Dort dienen sie der Produktionsplanung- und -steuerung. 

Außerdem können sie in SAP QM für die Überwachung der Produktionsprozesse und die Qualitätssicherung verwendet werden. Gleiches gilt für die Batch-Dokumentationen zur Rückverfolgbarkeit.

Was ist der Unterschied zwischen SAP RD und SAP PLM?

Was ist der Unterschied zwischen SAP RD und SAP PLM?

SAP RD ist ein Bestandteil von SAP PLM (SAP Product Lifecycle Management). Entsprechend überschneiden sich die Funktionsumfänge nicht, sondern ergänzen sich. 

  • SAP Product Lifecycle Management (SAP PLM) deckt die Verwaltung des Produktlebenszyklus im Allgemeinen ab. Dazu gehören Features wie Projektmanagement, Dokumentenverwaltung, Qualitätsmanagement und Änderungsmanagement.
  • SAP Recipe Development (SAP RD) konzentriert sich hingegen speziell auf die Entwicklung und Verwaltung von Rezepturen.

SAP RD ist somit eine Erweiterung des PLM-Portfolios, die geschaffen wurde, um Branchen mit komplexen Rezepturanforderungen beim Product Lifecycle Management zu unterstützen.

Wie unterstützt SAP Recipe Development die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften?

Wie unterstützt SAP Recipe Development die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften?

SAP Recipe Development unterstützt die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften durch die zentrale Verwaltung relevanter Daten und die Möglichkeit, diese stets aktuell zu halten. 

Hinzu kommt eine Reihe von Funktionen, die speziell für die Erfüllung internationaler regulatorischer Vorgaben geschaffen wurden:

  • Automatische Compliance-Prüfungen: Prüfung der Einhaltung verschiedener gesetzlicher Vorschriften (zum Beispiel REACH, GHS, FDA) und Warnungen bei Problemen
  • Lückenlose Dokumentation: Nachverfolgung aller Änderungen an Rezepturen und Spezifikationen für Audits und behördliche Überprüfungen
  • Automatische Deklarationserstellung: Generierung von Inhaltsstofflisten, Nährwertangaben und anderen erforderlichen Informationen für Produktetiketten
  • Allergenverwaltung: automatische Identifizierung von Allergenen in Rezepturen und Generierung entsprechender Warnhinweise
  • Zertifikatsverwaltung: Verwaltung von Informationen zu religiösen Zertifikaten, Bio-Zertifizierungen und anderen Qualitätsstandards

Wie funktioniert die Integration von SAP RD mit anderen SAP-Modulen wie SAP PLM oder SAP EHS?

Wie funktioniert die Integration von SAP RD mit anderen SAP-Modulen wie SAP PLM oder SAP EHS?

Das SAP Recipe Development arbeitet eng mit einigen weiteren SAP-Modulen zusammen. Dazu zählten vor allen Dingen SAP PLM (SAP Product Lifecycle Management) und SAP EHS (SAP Environment, Health and Safety).

Die Integration mit PLM ist aus mehreren Gründen wichtig. Zunächst benötigt SAP RD für die Rezepturerstellung bestimmte Stammdaten. Diese können dank der Verbindung beider Module problemlos aus PLM bezogen werden. Umgekehrt werden Rezepturen von RD nach PLM übergeben, sodass sie für alle produktbezogenen Prozesse zur Verfügung stehen.

Änderungen an Rezepturen werden in SAP RD erfasst und versioniert. Die eigentliche Freigabe und Verwaltung von Änderungen erfolgt dann jedoch über SAP PLM. Auch für die Dokumentation ist das Zusammenspiel beider Module wichtig: SAP RD erstellt Rezepturdokumente wie Sicherheitsdatenblätter und Produktlabels. Diese Dokumente werden in SAP PLM zentral verwaltet und dort für die Produktfreigabe, Kennzeichnung und Qualitätssicherung verwendet.

Bedeutsam ist außerdem die Integration mit SAP EHS. Dieses Modul dient der Verwaltung von Sicherheits- und Gesundheitsaspekten während des gesamten Produktlebenszyklus. 

Einige der hierfür notwendigen Daten kann es direkt aus SAP RD beziehen. Dies gilt beispielsweise für Inhaltsstoffe, die SAP EHS für die Erstellung von Sicherheitsdatenblättern und die Durchführung von Risikobewertungen verwendet. 

Weiterhin kann EHS Rezepturen aus RD im Hinblick auf Umwelt- und Sicherheitsvorschriften automatisch überprüfen. Darüber hinaus lassen sich Rezepturdaten in EHS für die Erstellung von Gefahrstoffetiketten und Warnhinweisen nutzen.

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Wie implementiert und integriert man SAP RD?

Wie implementiert und integriert man SAP RD?

Zunächst benötigen Unternehmen eine SAP S/4HANA-Umgebung und SAP PLM, da SAP RD als Teil dieser Plattform konzipiert ist. 

Bei der Implementierung kommt in der Regel die SAP Activate-Methode zur Anwendung. Sie umfasst die Phasen Vorbereiten, Erkunden, Realisieren und Bereitstellen.

  • In der Vorbereitungsphase werden Projektumfang, Anforderungen und Projektteam definiert.
  • Die Erkundungsphase umfasst die Konfiguration des Systems gemäß den spezifischen Unternehmensanforderungen, einschließlich der Definition von Rezepttypen und Berechnungsmodellen.
  • In der Realisierungsphase erfolgen die eigentliche Implementierung, Tests und die Integration mit anderen SAP-Modulen wie SAP PLM und SAP EHS.

SAP empfiehlt die Nutzung vorkonfigurierter Best-Practice-Prozesse und -Inhalte, um die Implementierungszeit zu verkürzen. Für die Migration von Daten aus älteren Systemen wie SAP Recipe Management stellt SAP spezielle Migrationswerkzeuge bereit. Abschließend sind Benutzerschulungen und Change-Management-Maßnahmen entscheidend für eine erfolgreiche Einführung.

Was sind die Vorteile von SAP RD?

Was sind die Vorteile von SAP RD?

Zusammengefasst geht der Einsatz von SAP Recipe Development mit folgenden Vorteilen einher:

  • Effizienzsteigerung in der Produktentwicklung: schnellere Entwicklung neuer Produkte durch zentrale Datenverwaltung, Wiederverwendung von Informationen und Automatisierung von Berechnungen
  • Kosteneinsparungen: Optimierung von Formeln, Reduzierung von Redundanzen, Prozessoptimierung, Automatisierung und Reduzierung von Schnittstellen durch Integration
  • Qualitätsverbesserung: konsistente Verwaltung von Rezepturen, Vergleich verschiedener Formulierungen, automatische Berechnungen und Einhaltung von Qualitätsstandards
  • Compliance-Sicherheit: automatische Compliance-Prüfungen, lückenlose Dokumentation und korrekte Produktdeklarationen zur Minimierung von Compliance-Risiken
  • Beschleunigte Markteinführung: optimierte Entwicklungsprozesse, Wiederverwendung bestehender Rezepturen und reibungsloser Übergang zur Produktion
  • Verbesserte Zusammenarbeit: zentrale Datenhaltung, intuitive Benutzeroberfläche und effiziente Kommunikation zwischen verschiedenen Abteilungen und Standorten

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