Mit SAP ERP (ECC 6.0) lassen sich die Geschäftsprozesse unterschiedlicher Branchen abbilden. Zu den am häufigsten eingesetzten Modulen bzw. Komponenten zählen FI (Finanzwesen), CO (Controlling), MM (Materialwirtschaft) und SD (Vertrieb). Unternehmen entscheiden jedoch selbst, welche der vorhandenen Komponenten sie anwenden möchten. So ist es beispielsweise auch möglich, Funktionsbausteine wie PS (Projektsystem) ungenutzt zu lassen. Sehen wir uns nun die gängigsten Komponenten und ihre wichtigsten Features näher an.
FI (Finanzwesen, Financial Accounting)
Die Komponente FI ist für die Erfassung sämtlicher Finanztransaktionen im Unternehmen verantwortlich. Dies umfasst auch die Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung. Es werden hier sowohl Forderungen als auch Verbindlichkeiten sowie Kassen- und Bankvorgänge verwaltet.
CO (Kostenrechnung, Controlling)
In CO erfolgt die Kostenstellenrechnung, die Profit-Center-Rechnung und die Finanzplanung. Das Controlling wird zudem durch interne Aufträge unterstützt. Fertigungsunternehmen nutzen darüber hinaus die Produktkostenrechnung, bei der Ist-Kosten und simulierte Kosten gegenüberstellt.
SD (Vertrieb, Sales and Distribution)
Die Komponente Vertrieb ist für die Steuerung sämtlicher Vertriebsprozesse zuständig. Dies umfasst den direkten Verkauf an nationale und internationale Kunden ebenso wie den Verkauf über Vertriebsnetze. Weitere wichtige Funktionsbereich von SD sind die Fakturierung, das Retourenmanagement sowie die Kreditvergabe.
MM (Materialwirtschaft, Materials Management)
Die Komponente MM deckt die Bereiche Beschaffung und Bestandsverwaltung ab. In der Bestandsführung ist das Modul für Wareneingänge, Warenausgänge und Umlagerungen von Material zuständig. Bestandszählungen und -abstimmungen erfolgen ebenfalls in MM.
PP (Produktionsplanung und -steuerung, Production Planning and Control)
PP unterstützt Unternehmen dabei, Bedarfe und Produktionskapazitäten aufeinander abzustimmen. Hierdurch entsteht eine optimierte Planbarkeit für die Produktion, den Verkauf und den Vertrieb. Die Produktionsplanung und -steuerung von SAP lässt sich sowohl in der Einzel- als auch in der Prozess- und Serienfertigung einsetzen.
QM (Qualitätsmanagement, Quality Management)
Die QM-Komponente des SAP ERP reicht weit in die Prozesse der Produktion, des Vertriebs, der Beschaffung und der Instandhaltung hinein. Sie erlaubt das Verwalten externer und interner Geschäftsprozesse, Analysen von Qualitätsproblemen sowie die kontinuierliche Qualitätsverbesserung.
PM (Instandhaltung, Plant Maintenance)
PM hat das Ziel, einen betriebsbereiten Zustand von Anlagen, Maschinen und Räumlichkeiten sicherzustellen. Hierfür überwacht die Komponente die relevanten Objekte und warnt bei Störungen. Plant Maintenance deckt Prozesse wie Wartung, Instandhaltung und Inspektion ab.
CS (Kundendienst, Customer Service)
Im Kundendienst-Modul des SAP ERP werden Instandhaltungsdienste für Kundenanlagen verwaltet. Zudem werden erbrachte Serviceleistungen über CS in Rechnung gestellt.
PS (Projektsystem, Project System)
PS unterstützt das Management umfangreicher, komplexer Projekte. Dies kann beispielsweise die Errichtung neuer Produktionsanlagen sein. Hierfür bündelt die Komponente alle projektbezogenen Beschaffungen oder Produktionen. Eine korrekte Zuordnung von Kosten zu einem Projekt ist auf diese Weise sichergestellt. Daneben lässt sich hierdurch eine Überwachung des Projektbudgets realisieren.
HCM (Personalwirtschaft, Human Capital Management)
In HCM werden Personalstammdaten gemanagt, Lohn- und Gehaltsabrechnungen erstellt und Arbeitszeiten verwaltet. Zudem stehen Funktionen für die Personalentwicklung, die Verwaltung von Dienstreisen und die Arbeitssicherheit zur Verfügung.